Termin: 25.04.2024, 19:30 - 21:00 Uhr

Wenn ich im Bereich neuer Therapie-Formen forsche, habe ich man manchmal das Gefühl, eine FBI-Agentin zu sein. Denn die Studienergebnisse werden in der medialen Landschaft in etwa so viel diskutiert wie geheimes militärisches Wissen. Und das ist schade, denn diese Studien schenken Zuversicht und machen glücklich!

In diesem Seminar sollen die Ergebnisse neuster Studien zur Vagus-Stimulation vorgestellt werden. Außerdem wird ein Basis-Wissen zu (psycho-)somatischen Symptomen aus einer polyvagalen Sicht vermittelt.

Die elektrische Vagus-Stimulation zählt seit langem zu den offiziell zugelassenen Therapie- Optionen für therapie-refraktäre Verläufe der Epilepsie und Depression, seit 2018 sind Vagus-Stimulatoren auch für die Behandlung der Migräne zugelassen. Es gibt mehr als 3000 Studien zu diesen Krankheitsbildern.

In den letzten 20 Jahre wurde die Vagus-Stimulation jedoch ebenso für Rheuma, Schlaganfall, Fatigue, chronische Magen-Darm-Erkrankungen, Herzinsuffizienz, ADHS, chronischen Beckenschmerz und viele weitere Krankheitsbilder erforscht. Die Studien liefern interessante Ergebnisse.

  • Beim Lesen und Studieren dieser Studien entsteht ein neues Bild zu der Frage, was das Wort psychosomatisch eigentlich bedeutet. Man versteht, warum der von Raja Selvam geprägte Begriff von psychophysiologischen Symptomen eigentlich viel besser passt!
  • Wir lernen, welche Symptome durch den Vagus-Nerv beeinflusst werden können und wie lange und häufig man eine Stimulation braucht.


Zuletzt kommt es mir manchmal so vor, als ob diese Studien Geschichten erzählen. Wenn man sie in ihrer Gesamtheit liest, teilen Sie zwischen den Zeilen Weisheiten und schenken Zuversicht. Dies hat, besonders für uns ÄrztInnen und TherapeutInnen Auswirkungen auf den Alltag: Es fällt leichter PatientInnen mit echter Zuversicht zu begegnen, wenn wir über positive Verläufe (psycho-)somatischer Krankheitsbilder schon einmal gelesen haben. Wissen fördert authentische Zuversicht!

In dem Seminar werden zum einen die Ergebnisse der Studien gesammelt vorgestellt, zum anderen geht es wie in allen Seminaren um die Frage, wie das Wissen in den Alltag einfließen kann.

Das Webinar wird aufgezeichnet und steht Ihnen anschließend zum Nachschauen zur Verfügung!

Referentin

Dr. Antonia Pfeiffer

Dr Antonia Pfeiffer ist Ärztin und Wissenschaftlerin. Als Ärztin arbeitet sie mit körperorientierten Therapieverfahren in eigener Praxis, vornehmlich mit der Methode PEP. Als Wissenschaftlerin forscht sie im Insula-Institut Hannover zu körperorientierter Emotionsregulation, emotionalen Erinnerungen und neurowissenschaftlichen Wirkhypothesen integrativer Traumatherapien. Ihr Buch „Emotionale Erinnerungen – Klopfen als Schlüssel für Lösungen“ ist 2022 im Carl-Auer-Verlag erschienen. Der zentrale Inhalt Ihrer Arbeit ist es wissenschaftliche Erkenntnisse in eine lebendige, verständliche und liebevolle Sprache zu übersetzen, so dass Therapeuten und Klienten von diesen Erkenntnissen profitieren.

Willkommen beim POLYVAGAL LAB!

Im POLYVAGAL LAB finden Sie praxisorientierte (Online-) Seminare, Workshops oder Präsentationen von Experten auf dem Gebiet der Polyvagal-Theorie. Alle Veranstaltungen mit Experten vom Polyvagal Institute in den USA werden jeweils in Originalsprache mit deutscher Simulatanübersetzung angeboten. Diese Formate sollen eine Bildungs- und Schulungsressource für die Polyvagal-Theorie und die Anwendung ihrer Grundsätze in einer Vielzahl von Situationen, z. B. im Gesundheitswesen, in der Therapie, in Erziehung und Bildung oder in der persönlichen Entwicklung, darstellen. Die Inhalte reichen vom Themen im Zusammenhang mit der Anatomie und Physiologie des autonomen Nervensystems, zu den Verbindungen zwischen dem Nervensystem und den Emotionen sowie der praktischen Anwendung der Polyvagal-Theorie in klinischen und nicht-klinischen Bereichen. Wir laden Sie herzlich ein zu vielen spannenden Veranstalungen im POLYVAGAL LAB.